Weiche Pfeiler

Fassbender greift gestalterisch mittels Würfeln und deren Multiplikationen in den jewiligen Raum ein (Würfelmodule mit den Kantenlängen 40 x 40 cm).  Der Würfelkern ist mit weiß bemaltem Papier ummantelt.

Die Oberfläche zeigt eine stumpfe, weichporöse Struktur.

Der Styroporkern garantiert die Leichtigkeit und Stabilität der Würfel. Jeder Würfel repräsentiert als ideale stereometrische Form die Gesetzmäßigkeiten eines kubischen Raumes; ihre Vervielfachung im Sinne eines „Baukastensystems“ erlaubt eine differenzierte Reaktion auf die jeweilige Konstruktion des umgebenden Raumes.

Das Arrangement der Würfel zeigt Ordnungsformen  des „Nebeneinander“ und „Übereinander“ auf, die „Reihung“ und „Schichtung“ von identischen Formen. Bezogen auf die gezeigten „Weichen Pfeiler“ wird das  orthogonale System der Würfelstruktur zwar formal beibehalten, die Gesamtformation der „Pfeiler“ durchbricht jedoch durch das Kippen an die Wand dieses statische Konstrutionsprinzip.

Der „Pfeiler“ überträgt seine Funktion als stützendes Element auf die Wand. Der Verlust der ihm zugewiesenen Funktion bewirkt einen Bedeutungswandel in Richtung auf eine Boden-Wand-Skulptur.

Die Wand als Raumbegrenzung vermittelt die Wirkung einer dem Pfeiler entgegengerichteten Kraft. Beide, Wand und „Pfeiler“ bilden eine Wahrnehmungseinheit, deren Spannung aus dem Widerspruch von Vertikalität und Diagonalität, aus der Fläche der Wand und der Blockstruktur der Pfeiler resultiert.